Handball – So erfolgreich wie nie

Handball im TV, das war 1928 der Gegenpol zum altehrwürdigen Turnen.

Handball im TV, das war 1946 das Spiel im Verein.

Handball im TV ist heute das Spiel, das die Witzheldener aktiviert, in Scharen zur Sporthalle am Scharweg zu eilen. Es gibt kaum einen Verein im Kreis, der einen solchen Zuspruch durch die Bevölkerung erhält, wie der TV Witzhelden, und mancher Gast konnte die Verwunderung über die lautstarke Unterstützung seitens der Zuschauer nicht verbergen. Dementsprechend positiv ist auch die Heimbilanz fast aller Mannschaften.

Die Begeisterung und das große Interesse der Witzheldener sind zwei Dinge, die direkt ins Auge fallen. Das gleiche gilt für die 1. Mannschaften der Herren und Damen, die sich als beste und erfolgreichste Teams der Handballabteilung an erster Stelle präsentieren, die Aushängeschilder sind. Nicht zuletzt durch die Damenmannschaft wurde das Jahr 1983 zum, mit Abstand, erfolgreichsten der Vereinsgeschichte. Nachdem der Aufstieg in die Landesliga unglücklich verpasst wurde,
sorgten die Damen im Pokal für Furore. Als zunächst der Landesligist TV Haan mit 14:12 bezwungen wurde, war man schon sehr überrascht. Das war allerdings erst der Anfang. Es folgten Siege gegen die Landesligis-
ten HSV Gräfrath (14:12) und FS Düsseldorf (15:13) , und
schließlich konnte sogar der Oberligist Polizei Krefeld in total ausverkaufter Halle mit 20:15 besiegt werden.
So etwas hatte die Handballwelt in Witzhelden noch nicht erlebt. Die Schlagzeilen der heimischen Presse überschlugen sich fast. Hier eine kleine Auswahl: „Schreck für Favoriten“, „Witzheldener Sporthalle stand Kopf, Sensation wurde doch Wirklichkeit“, „TV Witzhelden entwickelte sich zum ‚Favoritenkiller’“.

Erst gegen die vier Klassen höher spielenden Damen des Regionalligisten TV Boisheim kam dann in der Leichlinger Sporthalle vor 300 begeisterten mitgehenden Zuschauern das Aus. Ein Aus, das aber mit 16:18 denkbar knapp ausfiel. Auch in diesem Spiel hatten die Witzheldener Damen eine reelle Siegchance.

Ganz so spektakulär konnte sich die 1. Seniorenmannschaft nicht in Szene setzen, aber auch für die Herren wurde das Jahr 1983 zum erfolgreichsten des Witzheldener Handballs. Zum ersten Mal gelang der Aufstieg in die Bezirksliga. Es war ein langer und z.T. harter Weg bis dorthin. Ein solcher Erfolg ist nicht das Ergebnis eines Jahres, sondern basiert auf jahrelanger Aufbauarbeit.

Der Weg der 1. Mannschaft war bis 1983 von einem stetigen Auf und Ab gekennzeichnet. Nach dem Aufstieg in die Kreisliga in der Saison 76/77 reichte es ein Jahr später nur zum 7. Platz, und in der folgenden Spielzeit musste sogar der Weg in die 1. Kreisklasse angetreten werden. Der direkte Wiederaufstieg unter Trainer Karl – Wilhelm (Charles) Gilbert brachte dann eine Leistungsstabilisierung mit sich, die dann schließlich 1983 unter Trainer Hackländer zum Aufstieg in die Bezirksliga führte. Hier konnte ‚die Erste’ für eine kleine Sensation sorgen und als Tabellenführer ins Jubiläumsjahr 1984 einziehen.

Die Aufwärtstendenz wurde auch durch einige Turniergewinne unterstrichen. So konnte am Buß- und Bettag 1983 das Kombinationsturnier (Damen und Herren) des HSV Gräfrath gewonnen werden. Zweimal konnten sich die 1. Mannschaft in die Siegerliste des eigenen Turniers eintragen. Dieses Turnier am Himmelfahrtstag gehört zu den größten zusammenhängenden Turnierveranstaltungen des Kreises Solingen. Im Jahr 1974 zum ersten Mal auf dem Großfeld ausgetragen, fand es 1983 in der Halle statt und wird wohl auch in Zukunft dort ausgetragen werden. Man könnte sagen: Ein Handballturnier im Wandel der Zeiten. Im Jahr 1983 konnte neben der 1. Mannschaft auch ‚die Dritte’ ihr Alte – Herren – Turnier gewinnen. Auch bei den Damen und den 4 Jugendturnieren schloss der TV Witzhelden sehr erfolgreich ab.

Von den 380 Mitgliedern der Handballabteilung sind die meisten Jugendliche (unter 18 Jahren). Die Jugend war und ist das Kapital des Vereins. Aus ihr rekrutieren sich die Spitzenspieler der Zukunft. Der TV Witzhelden gehört nicht zu den Vereinen, die Mannschaften „zusammenkaufen“. Der TV setzt schon seit den 60er Jahren auf die Jugendarbeit und wird das auch weiterhin tun.

Wie fortschrittlich der Verein hier agierte, zeigt die Tatsache, dass es 1977 in Witzhelden eine weibliche C – Jugend gab, im Kreis aber noch keine Spielmöglichkeit gegeben war. Heute spielen im TV:

2 Seniorenmannschaften
2 Damenmannschaften
23 Jugendmannschaften in der HSG

F – Jugend Spieler und Spielerinnen haben ein Alter von 5 – 9 Jahren, sind also allesamt noch im Kindergarten oder der Grundschule. Wer einmal die Begeisterung miterleben möchte, die der Sport bei Kindern und Jugendlichen auslösen kann, der sollte sich einmal ein Spiel der F – Jugend anschauen. Der Handball im TV steht sicherlich noch nicht am Ende seiner Entwicklungsmöglichkeiten.

Es folgten Jahre der Konsolidierung in den bis dato erreichten Klassen, wobei das Interesse der Witzheldener am Handball nicht erlahmte. Herauszuheben sind dabei der Aufstieg der Damenmannschaft in der Saison 94/95.

Frohen Mutes fuhr man zum letzten Spiel gegen STB nach Solingen. Ein Punkt würde reichen und der Planwagen für die Rückreise war mit Sekt gefüllt. Allerdings spielten die Solingerinnen nicht mit und man verlor mit einem Tor Unterschied. Nach einer tränenreichen Rückreise überbrachte Trainer Holger Förster jedoch die positive Nachricht, dass Friesen Wuppertal in Hückeswagen einen Tag zu spät angetreten und der Aufstieg perfekt wäre. Nun brachen alle Dämme und das Feiern hatte kein Ende. Leider konnte die Klasse auf Grund von vier Schwangerschaften nicht gehalten werden.

Bei den Herren, die sich den Titel „die Unaufsteigbaren“ redlich verdient hatten, gab es den längst fälligen Aufstieg in die Landesliga in der Saison 97/98. Mit der „Schwersten Mannschaft aller Zeiten“
(6 Spieler über 100 Kg) gelang Trainer Karsten Kuhlwilm der Durchmarsch.

Ab der Saison 2001/2002 folgte der Zu-
sammenschluss der Jugendabteilungen des TV Witzhelden und der TG Burscheid zur JSG Burscheid/Witzhelden.

Die Leitung der Spielgemeinschaft übernahmen Waltraud Oerder und Ralf Paarmann. Aufgrund der JSG war es erst möglich, auch Jugendmannschaften ein leistungsbezogenes Training zu bieten. In der Saison 2007/2008 wurde mit Hilgen aus der JSG die Handballspielgemeinschaft „Bergische Panther“. Daraus resultiert der heutige Stand von 23 Jugendmannschaften, die sehr erfolgreich am Spielbetrieb teilnehmen. Der Vorstand der HSG setzt sich aus je zwei Mitgliedern der Stammvereine zusammen.

Unter dem Trainer Sascha Pauly verpasste die Damenmannschaft den Aufstieg in die Landesliga mit nur einem Punkt (Saison 2007/2008).

Nach einer tollen Saison unter Trainer Detlev Sieper konnte mit einem Team, in dem seit langem wieder eigene Jugendspieler eingesetzt wurden, die Landesliga gehalten werden.

In der Saison 2008/2009 übernahm ein neues Gesicht das Training der Damenmannschaft, Ernie Meyer. Der Aufstieg wurde allerdings wieder knapp verpasst.
Im Herrenbereich konnte die Landesliga leider nicht gehalten werden.

Ab nächster Saison werden nun auch die Seniorenteams unter dem Namen der Bergischen Panther (Fusion mit der Burscheider TG und der TG Hilgen) starten.

Wir hoffen das die erfolgreiche Arbeit im Jugendbereich auf die Senioren übergeht und auch hier die Zusammenarbeit gut funktioniert.

Hauptverantwortlich für die Entwicklung der letzten Jahre sind die Abteilungsvorstände. Insbesondere Rolf Schwarz, der die Abteilung von 1977 bis 1997 20 Jahre lang leitete, legte den Grundstein. Sein Amt übernahm von 1997 bis 1999 Dagmar Windmann. Es folgte die kurze Amtszeit von Dr. Thomas Schwarz von 1999-2000 bevor der heutige Abteilungsleiter Carsten Leisner sein Amt übernahm.

Der Vorstand im Jubiläumsjahr setzt sich wie folgt zusammen:

Abteilungsleiter Carsten Leisner
Stellvertreter Michael Windmann
Geschäftsführerin Stefanie Heider
Herrenwart Holger Heider
Damenwart Angelique „Mala“ Varvodic
Jugend Dagmar Windmann/
Stefanie Heider
Beisitzer Alexander Leenen